Hallo Ihr Lieben,
inspiriert von meiner Reise nach Paris, natürlich in Begleitung meines Fotografen:-), habe ich ein kleines Menü zusammengestellt. Damit liege ich voll im Trend, denn letztes Jahr hat UNESCO die französische Küche in das Weltkulturerbe aufgenommen! Tja, kann man eigentlich Essgewohnheiten, Zutaten oder Getränke mit dieser Ehrung auszeichnen? JA. Kein Wunder, die französische Küche ist unschlagbar.
Neben unzähligen Sterneköchen, die traditionell kochen, gibt es in Frankreich eine neue Generation junger und moderner Köche, die neues wagen. Zu diesen zählt Danyel Couet (zur Info: 1995 hat er den zweiten Platz beim bedeutenden Bocuse d'Or belegt). In seinem fantastischen Buch "Das Paris Kochbuch - kulinarische Weltreise durch die Quartiere" (Gerstenberg Verlag, 2010) will er seine Leser vor allem überraschen, indem er die traditionellen französischen Gerichte neu interpretiert. Seine 99 Rezepte charakterisieren die Pariser Vielfalt an Kulturen und Einflüssen von Arabien bis nach Asien. Seine Kompositionen erinnern kaum an die etablierte cuisine française. Danyel, Sohn eines Franzosen und einer Schwedin, hat sich in Stockholm niedergelassen. Vielleicht kann er gerade so - aus der Ferne - die Klassiker mit Leichtigkeit neu komponieren?
Im Kapitel Les bistrots de Paris habe ich zwei leckere Rezepte gefunden:
Soupe à l'oignon
und
Agneau provençal
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Soupe à l'oignon Gratinierte Zwiebelsuppe mit Thymian
Zutaten
2 EL Butter
2 Schalotten
2 rote Zwiebeln
2 Gemüsezwiebeln
2 Knoblauchzehen
1 TL Zucker
1l Hühnerbrühe
200 ml trockener Weißwein
2 Lorbeerblätter
1 TL getrockneter Thymian
Salz und Pfeffer
Baquette
Olivenöl
100 g Gruyère, gerieben
Zubereitung
Butter in einem großen Topf zerlassen. Schalotten, Zwiebeln und Knoblauch fein schneiden und etwa 5 - 10 Minuten glasig dünsten. Zucker dazu geben und mit Wein ablöschen. Danach die Brühe eingießen, mit Lorbeer und Thymian würzen. Das ganze ca. 40 Minuten köcheln lassen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Das Baquette in Scheiben schneiden, mit Öl beträufeln und im 275°C vorgeheizten Backofen goldbraun rösten. Die Suppe in feuerfeste Schalen portionieren, die Baquettescheiben darauflegen, mit Käse bestreuen und ca. 5 Minuten überbacken.
Ich finde, dass die Suppe für die letzten kalten Tage dieses furchtbar langen Winters ideal ist.
Agneau provençal
Gebratenes Lamm
Zutaten
600 g Lammlende
Olivenöl
frische Thymianblättchen
gehackte Petersilie
Rosmarinnadeln
4 Eiertomaten
flache Bohnen (1 kleine Packung)
1 Brokkoli
1 Fenchelknolle
1 Schalotte
grüne Bohnen (1 kleine Packung)
50 ml Zitronensaft
100 g Ziegenkäse (kann auch Feta sein)
Salz und Pfeffer
Zubereitung
Das Fleisch in Portionen teilen, salzen, pfeffern und in Olivenöl kurz anbraten. Ich habe bereits marinierte Lammfilets gekauft und diese würde ich Euch auch empfehlen. Wenn Ihr das Lamm am Stück gekauft habt, könnt Ihr es in einer Rotwein-Kräuter-Marinade über Nacht einlegen. So schmeckt es intensiver.
Das Fleisch nach dem anbraten mit den Kräutern bestreuen und mit dem Bratensaft begießen. Anschließend im vorgeheizten Backofen bei 120°C etwa 10 Minuten garen.
Die Tomaten schälen und auf die Teller legen. Die Schalotte in feine Ringe schneiden und kurz in Olivenöl anbraten. Das restliche Gemüse kochen (aber nicht zu lange, damit es nicht zerfällt: Brokkoli soll am kürzesten gekocht werden) und auf Küchenpapier abtropfen lassen. Mit Zitronensaft, Olivenöl, Salz und Pfeffer abschmecken. Auf Teller verteilen, das Fleisch darauf anrichten und mit dem geriebenen Käse und der Schalotte garnieren.
Durch dieses Gericht kommt der Frühling jetzt schon auf den Tisch!
Und zum Schluss eine besondere Empfehlung: das Restaurant Le Train Bleu
Da muss man einfach hin, wenn man in Paris gut essen will. Im Le Train Bleu fühlt man sich wie in einer anderen Epoche, als ob die Zeit dort um 1900 stehen geblieben wäre. Und da außerdem Coco Chanel dort zu Gast war, musste ich auch hin ...
Beste Grüße und bis bald,
Eure magdushki